Zentrum frühmittelalterlicher Kunst und Kultur
Das Kloster Lorsch gehört zu den bedeutendsten Anlagen aus der Zeit Kaiser Karls des Großen. Am bekanntesten ist die außergewöhnliche Tor- oder Königshalle, erbaut um das Jahr 900. Ihr Fassadenschmuck und ihre Wandmalereien sind eindrucksvolle Fenster in die Welt des frühen Mittelalters, als Lorsch ein wichtiges Zentrum europäischer Kultur, Politik und Wirtschaft war.
Hier wurden Kunst und Wissenschaft der Antike für die Zukunft bewahrt. In der Schreibstube, auf lateinisch „Skriptorium“, fertigten die Mönche vorwiegend Kopien älterer Schriften. Zu den bekanntesten Lorscher Handschriften gehört das „Lorscher Evangeliar“, komplett in Gold geschrieben. Das „Lorscher Arzneibuch“ gibt Aufschluss über die weitreichenden Kenntnisse der Pflanzenwelt. Die Besitzungen des Klosters reichten von der Nordseeküste bis nach Graubünden. Viele Städte und Gemeinden führen ihre urkundlichen Ersterwähnungen auf Lorsch zurück.
Bedeutende archäologische Fundstücke aus über einem Jahrtausend sind in der Zehntscheune zu sehen. Die Versorgung der Mönche mit Lebensmitteln, die Haltung von Tieren und traditionelle Handwerkskünste werden im Freilichtlabor Lauresham vorgeführt.
Die Anlagen gehören zu den Staatlichen Schlössern und Gärten Hessen.
schloesser-hessen.de/de/kloster-lorsch
schloesser-hessen.de/de/kloster-lorsch/lauresham
Anstehende Veranstaltungen
Höhepunkt der von Baudenkmalpflegerin Dr. Katarina Papajanni (SG) kuratierten Schau in der Zehntscheune ist ein seltener „Atzmann“. Die Skulptur aus dem 13. Jahrhundert ist ein steinerner Pultträger, der sich jetzt in die kleine Zahl erhaltener Exemplare dieses Typus einreiht: Nur 19 weitere waren bisher bekannt. Der „Atzmann“ und viele andere spektakuläre Architektur- und Figuren-Werkstücke stammen aus der zerstörten Lorscher Nazarius-Basilika, von der heute nur noch der westliche Teil des Mittelschiffs (das sogenannte Kirchenfragment) erhalten ist. Sie war einst als „Wunder an Pracht und Schönheit“ gerühmt worden. Die Neuentdeckungen lassen auf eine Blütezeit klösterlicher (Bau)Kunst auch in nachkarolingischer Zeit schließen.
Zu den weiteren, im Brunnen gefundenen Exponaten gehören unter anderem die ornamentierten Elemente einer Chorschranke aus romanischer Zeit sowie Fragmente von gotischen Skulpturen mit bedeutenden Farbfassungsresten. Die Objekte wurden mit hochpräzisen 3D-Scans erfasst und mit unterschiedlichen Methoden der Bauforschung, Restaurierung und Kunstgeschichte sowie der Naturwissenschaften dokumentiert und analysiert. Zudem wurde mit den Funden früherer Grabungen ein erweiterter Kontext für manches hinzugekommene Werkstück geschaffen. Korrespondierende Arbeiten aus dem Altbestand des Lorscher Lapidariums wurden einbezogen. Auch der Brunnenschacht selbst war Gegenstand gründlicher Erforschung. Er gab die Idee zu einer aufwändigen Szenographie für die Ausstellung, die die Funde Interessierten aller Altersgruppen – auch ohne Vorkenntnisse – in ihrer Attraktivität und Bedeutung für Lorsch möglichst anschaulich vorführt.
INFO:
Ort: Lorscher Zehntscheune // SAISON: 1. März – 24. Oktober // ÖFFNUNGSZEITEN sonntags, jeweils 10 – 17 Uhr > Zu den unregelmäßigen Öffnungszeiten aufgrund personeller Engpässe.
ÖFFENTLICHE FÜHRUNGEN: Preis: 7 € | ermäßigt 5 €
Anmeldung erforderlich: buchung@kloster-lorsch.de / 0 62 51-86 92 00
Scherben aus Ton gehören auf den ersten Blick zu den unscheinbaren Fundstücken aus vergangenen Zeiten. Und doch gehört das Töpfern zu den ältesten Handwerken der Menschheit. Viele praktische Dinge können aus Ton entstehen. Wir lernen einfache Gefäße aus Ton mit den eigenen Händen zu formen.
Wichtig: Unser Ton wird nicht gebrannt. Bitte Transportkisten mitbringen.
INFO:
Altersstufe: Kinder ab 6 Jahre in Begleitung Erwachsener
Veranstaltungsort: Museumszentrum
TN: ab 5 Personen bis max. 20 Personen
Anmeldeschluss: 5.12.
Preis: Erwachsene 13 € | ermäßigt 8 €
Mittelalterliche Handschriften sind uns manchmal vollständig und manchmal nur als Fragment erhalten. Es gibt sie in gebundener Form oder auch als Schriftrolle (Rotulus), manche sind reichlich und farbenfroh mit eindrucksvollen Bildern verziert und andere ganz schlicht, aber von sehr bedeutendem Inhalt. Einige dieser Werke sind so bekannt, dass man von ihnen zumindest schon gehört hat, z.B. das „Book of Kells“ oder der „Codex Manesse“. Andere sind nicht so bekannt, aber nicht weniger interessant, wie das „Stundenbuch der Maria von Burgund“ oder das „Krönungsevangeliar“.
Diese kleine Vortragsreihe beschäftigt sich mit den spannenden Handschriften und zeigt die große Bandbreite mittelalterlicher Buchkunst.
Dabei greifen wir auf sogenannte “Faksimiles” unserer Sammlung zurück. Das sind detailgenaue, fotografische Nachbildungen von originalen mittelalterlichen Handschriften.
INFO:
Altersstufe: Erwachsene
Treffpunkt: Schaudepot Zehntscheune
Dauer: ca. 30 Minuten
Kostenfrei
Bild: Ausschnitt aus S34 des Stundenbuchs der Maria von Burgund, 15 Jhd., Österreichische Nationalbibliothek
Vor einigen Jahren wurde auf dem Gelände des ehem. Klosters Lorsch ein Brunnenschacht aus dem 18. Jahrhundert wieder entdeckt. Die Wandung des Brunnens offenbarte, dass zu dessen Bau Steine aus der mittelalterlichen Basilika des Lorscher Klosters verwendet wurden. Ein Zeitfenster in die Vergangenheit! Kommen Sie mit auf die Reise in das jüngste Kapitel der Archäologie des Klostergeländes.
INFO:
Altersstufe: Erwachsene
Findet ab 2 Personen statt (max. 25 Personen)
Ohne Voranmeldung, Plätze reservieren möglich: buchung@kloster-lorsch.de | 06251 869200
Die Reservierung verfällt 20 Minuten vor Führungsbeginn bei Nichterscheinen.
Preis: 7 € | ermäßigt 5 €
Treffpunkt: Kasse im Museumszentrum (MUZ) am Klostergelände, Veranstaltungsort: Zehntscheune
Preise Stand 01.10.2025, Änderungen vorbehalten.
Heute begrüßt das Freilichtlabor Lauresham Besucherinnen und Besucher zum ersten Thementag 2025: „Winter in Lauresham“. Vielfältige Aktionen vermitteln anschaulich, wie die Menschen des Frühen Mittelalters diese Jahreszeit erlebten, wie sie ihre Häuser isolierten, Nahrungsmittel konservierten und welchen Arbeiten sie in den kalten und dunklen Monaten nachgingen. Freuen Sie sich auch auf Schlittenfahrten mit unseren Zugtieren.
INFO:
Preis: 5 € | ermäßigt 3 € | Familienkarte 11,50 € (2 Erw., max. 4 Kinder bis 16 Jahre)
Ort: Freilichtlabor Lauresham
Preise Stand 01.10.2025, Änderungen vorbehalten.
Nicht viele Alltagsgegenstände aus Leder und Stoff haben die letzten 1500 Jahre überlebt und können heute begutachtet und bewundert werden. Die wenigen mittelalterlichen Taschen(-fragmente) und Stickereien auf Gewändern und Schuhen sind die Vorbilder für diesen Workshop. In gemütlicher Atmosphäre und mit viel Zeit, Geduld und Kreativität kann sich jede teilnehmende Person ihre eigene kleine Ledertasche designen, herstellen und nach Wunsch besticken. Werkzeuge und Setting sind modern, die Techniken der verschiedenen handwerklichen Prozesse haben sich im Laufe vieler Jahrhunderte jedoch nicht verändert. Wer Lust bekommen hat, für sich oder als Geschenk kleinere Umhängetaschen, Handyhüllen, Geldbörsen, Brillenetuis oder ähnliches zu fertigen, kann sich bis Freitag, den 13.2. anmelden.
Für Tee und Kaffee ist gesorgt, bitte an eine kleine Stärkung für Zwischendurch denken.
INFO:
Altersstufe: Jugendliche ab 14 Jahre
Anmeldung bis Fr 13.2.: buchung@kloster-lorsch.de | 06251 869200
Findet ab 5 Personen statt (bis max. 12 Personen)
Preis: 35 € + Materialkosten (je nach Verbrauch 5-15 €)
Treffpunkt: Kasse im Besucherinformationszentrum (BIZ) des Freilichtlabors Lauresham
Preise Stand 01.10.2025, Änderungen vorbehalten.
Standort
Impressionen
Geschichten
Preisgekrönt: Räume ohne Mauern
Eine Zeitreise durch zwölf Jahrhunderte - Kloster Lorsch (Teil 1)
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Ein Kloster zwischen Legende und Geschichte
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Heilkräuter – alt bewährt und neu entdeckt
Eine Zeitreise durch zwölf Jahrhunderte - Kloster Lorsch (Teil 3)
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Ein Kloster mit wirtschaftlicher Bedeutung
Aufstieg und Fall eines Machtzentrums - Kloster Lorsch (Teil 1)
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Ein Ort des Wissens
Aufstieg und Fall eines Machtzentrums - Kloster Lorsch (Teil 2)
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Der Wunsch nach Sichtbarem
Aufstieg und Fall eines Machtzentrums - Kloster Lorsch (Teil 3)
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Wir sind zum ersten Mal hier. Es ist eine ganz tolle gepflegte Anlage.
Bernhard
Besucher Kloster Lorsch
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Video ansehenHochinteressant
Ich bin deswegen hier, weil Lorsch geschichtlich hochinteressant ist. Ich bin Münzensammler und fotografiere auch sehr gern.
Joachim
Besucher Kloster Lorsch
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Video ansehenBesucherfreundlich
Was ich auch sehr schön fand, war, dass man sich am Museumseingang Fahrräder leihen kann, mit denen man dann zum Freilichtmuseum Lauresham fahren kann oder zum Kloster Altenmünster. Da gibt es wunderschöne Fahrradwege. So kann man hier natürlich einen wunderschönen Tag verbringen.
Johannes
Besucher Kloster Lorsch
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Was mir heute so gefällt, ist, wie es wieder alles hergerichtet wurde und wie man die Zeit und die Zeitveränderungen nahe gebracht bekommt.
Franz-Josef
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