Moderne Kunst in der documenta-Stadt
Im reichen Sammlungsschatz des Hessen Kassel Heritage präsentiert die Neue Galerie Kunstwerke des 19. bis 21. Jahrhunderts. Neben Gemälden und Skulpturen spielt auch die Medienkunst eine wichtige Rolle. Die documenta-Erwerbungen seit 1982 bilden mit Werken international renommierter Künstlerinnen und Künstler einen eigenen Schwerpunkt der Sammlung.
Das imposante Gebäude war als Gemäldegalerie für die bedeutende Sammlung des Landgrafen Wilhelm VIII. von Hessen-Kassel zwischen 1871 und 1877 errichtet worden. Hier lässt sich die Kunstgeschichte der vergangenen zwei Jahrhunderte nachvollziehen: von romantischer Landschaftsmalerei bis zu Erwerbungen aus den documenta-Ausstellungen. Nach der documenta14 wartet die Neue Galerie mit 50 Werken auf, die bisher nicht zu sehen waren. Unter den Künstlern befinden sich so bedeutende Namen wie Gustave Courbet und Auguste Rodin. Aber auch die zeitgenössische Kunst ist hochrangig vertreten, mit Joseph Beuys, Sigmar Polke, Andy Warhol, Mario Merz, Ai Weiwei und Gerhard Richter.
Einzigartigkeit in Vielfalt erleben. Wir sind Hessen Kassel Heritage
Hessen Kassel Heritage - Museen, Schlösser, Parks
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Anstehende Veranstaltungen
Am 25. Januar 2025 wäre Harry Kramer 100 Jahre alt geworden. Der Kasseler Kunstprofessor, documenta Teilnehmer und Initiator der Künstler-Nekropole im Habichtswald zählt zweifellos zu den schillerndsten Künstlerpersönlichkeiten der Stadt. Aus diesem Anlass präsentieren das documenta archiv, Hessen Kassel Heritage und das Museum für Sepulkralkultur kinetische Plastiken, Filme, Fotografien und Grafiken aus allen Schaffensphasen des künstlerischen Universalisten.
Der Tänzer, Schauspieler und gelernte Frisör Harry Kramer (1925–1997) betrat die Bühne der bildenden Kunst Anfang der 1950er-Jahre als künstlerischer Autodidakt. Zeitlebens experimentierfreudig und unkonventionell changierte sein Schaffen zwischen den Ausdrucksformen der bildenden und der darstellenden Künste. Die Nähe zu Theater, Zirkus, Jahrmarkt und Spektakel zieht sich wie ein roter Faden durch sein Werk. Auf frühe Figurinen für ein „Mechanisches Theater“ (1952) folgten in den 1960er-Jahren preisgekrönte Experimentalfilme und erste „Automobile Skulpturen“. Internationale Aufmerksamkeit erlangte Kramer schließlich mit seinen geknoteten Drahtplastiken – filigrane, mechanisch animierte Gebilde, die er ab 1961 in Paris entwickelte. Mit ihnen sorgte er auf der documenta 3 (1964) für Aufsehen. Die Sektion „Licht und Bewegung“ mit der Düsseldorfer Gruppe Zero, dem Schweizer Jean Tinguely und weiteren Pionieren der Kinetik wurde zur Sensation – Kramers Plastiken avancierten zur Entdeckung der Ausstellung.
Ein neues Kapitel begann 1970 mit seiner Berufung zum Professor für Bildhauerei an der Gesamthochschule Kassel. Nach und nach gab er die eigene bildhauerische Arbeit zugunsten gemeinschaftlicher künstlerischer Projekte mit Studierenden auf: Das „Atelier Kramer“ war geboren. Unkonventionelle Lehrmethoden, die bewusste Auflösung von Gattungsgrenzen und kollektive Aktionen prägten sein mehr als zwei Jahrzehnte währendes Wirken als Hochschullehrer.
Die Ausstellung In Bewegung. Harry Kramer, Kassel und die documenta lädt dazu ein, Kramers künstlerisches Werk und sein Wirken in der Stadt neu zu erfahren – als Individualist zwischen den Disziplinen, als ein Wegbereiter der Kinetik, als Initiator gesellschaftsbezogener Kunstprojekte. Fast drei Jahrzehnte nach seinem Tod gilt es, die Vielschichtigkeit seines Schaffens wiederzuentdecken.
Die Ausstellung versammelt Werke und multimediale Dokumente aus dem documenta archiv, der Neuen Galerie, dem Museum für Sepulkralkultur sowie aus Privatbesitz.
Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Neuen Galerie in Kassel werden in der Sonderausstellung bedeutende Erwerbungen der vergangenen Jahre präsentiert. Der Fokus liegt auf großformatigen Installationen, Filmen und Objekten, die in ihrer Raumpräsenz
beeindrucken. Ein verbindendes Element ist die Auseinandersetzung mit dem Thema Geschichte(n) und den Schichten der kollektiven oder individuellen Erinnerungen. So stößt Pinar Ögrenci in ihrem Film Aşît (Avalanche), 2022, Prozesse der kollaborativen Erinnerung an, archiviert Jürgen O. Olbrich weggeworfenes Fotomaterial, hinterfragt Michal Heiman in ihren Arbeiten Strukturen psychologischer Test und spiegeln Ute Lindners Belichtungszeiten“ die Zeitebenen von Gemäldehängungen wider. 1976 wurde die Neue Galerie als gemeinsamer Standort für die städtischen und staatlichen Sammlungen eröffnet. In den nunmehr 50 Jahren ihres Bestehens hat die Sammlung durch ihren documenta-Bezug verstärkt auch globale künstlerische Perspektiven aufgenommen und ihren Bestand durch neue Medien erweitert.
Standort
Impressionen
Geschichten
Ruhe nach dem Sturm
Außergewöhnliche Sammlung der Moderne - Neue Galerie, Museumslandschaft Hessen Kassel (Teil 1)
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Zeit für Werterhalt
Außergewöhnliche Sammlung der Moderne - Neue Galerie, Museumslandschaft Hessen Kassel (Teil 2)
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Mitten im Rudel
Außergewöhnliche Sammlung der Moderne - Neue Galerie, Museumslandschaft Hessen Kassel (Teil 3)
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