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GeschichtenInterview

Der Direktor der Schlösserverwaltung über das Schloss Bad Homburg

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Ich bin kein Schlossherr - Interview mit Karl Weber (Teil 3)

Sie selbst geben im nächsten Jahr den Staffelstab ihrer Aufgabe hier weiter und gehen in den Ruhestand. Was wünschen Sie sich für ihren Nachfolger? Wie soll er aussehen?
Er sollte einen möglichst weiten Blick haben, einen sehr flexiblen Geist und freundliche Gelassenheit. Diese Aufgabe hier umfasst eine riesige Bandbreite, angefangen von der eigenen Wasserversorgung bis hin zum Weltkulturerbe und zu hochkomplizierten Restaurierungsfragen. Man kann hier nicht mit einem fertigen Konzept ankommen, sondern muss sehr in Bewegung bleiben. Um ehrlich zu sein, half mir dabei mein nicht gerade geradliniger Lebenslauf sehr, hier klar zu kommen.

Bei der Fülle an Aufgaben, die Sie gerade beschrieben haben, welche davon war die prägendste?
Das Konzept des Klosters in Lorsch war schon ein wichtiger Baustein meiner Tätigkeit hier. Ein Welterbe, welches die für dieses Bauwerk irritierende Bezeichnung „Kloster“ hat, sich jedoch baulich überhaupt nicht mit einem solchen vergleichen lässt, war für uns in der Entwicklung wirklich eine Herausforderung. In den vergangenen Jahren haben wir hier ein Konzept auf unterschiedlichen Ebenen entwickelt, für das wir mittlerweile bereits den einen oder anderen Preis bekommen haben und auf das ich wirklich stolz bin.

Das Schloss hier in Bad Homburg hat es da sicherlich einfacher, Besucher anzulocken. Was macht es so besonders für Sie?
Betrachtet man die Geschichte des Schlosses Bad Homburg, so kann man mit ihr sehr viel über das Leben lernen. Allem voran: Man muss Willen haben, um zu gewinnen. Angefangen beim „ersten Schlossherren“ Friedrich II., der dreimal verheiratet war. Die Ehen waren präzise überlegt und folgten dem Grundsatz: Das Geld, was man heiratet, muss man nicht verdienen (lacht). Was allerdings viel wichtiger ist: Lass dich nicht von deinem Konzept abbringen und denke einmal mehr nach, statt blind Befehle zu befolgen. Friedrich II. war ein Söldner und verlor im Krieg ein Bein, welches er sich durch eine Prothese ersetzen ließ, und er zog trotz dieser Behinderung wieder in den Krieg. In der Schlacht von Fehrbellin hat er dann einen Befehl missachtet und dadurch die Schlacht für sich entscheiden können. Dieses eigenständige Handeln machte ihn am Ende so erfolgreich. Später hat er dann hier in Bad Homburg die ehemalige Stadtpfarrkirche abreißen und dafür dieses für ihn viel zu große Schloss bauen lassen.
Was das Schloss allerdings wirklich so bedeutend macht: Über die Jahrhunderte entwickelte es sich zu einem Ort der Kultur. Orte wie diese waren potenzielle Auftraggeber für Komponisten, Musiker, Schriftsteller oder Maler. So kam beispielsweise auch Hölderlin hier ans Schloss, der hier mit seinem Denken in erster Linie Zuflucht suchte. Man hat also immer die Geister der Zeit angezogen, und das macht die Geschichte solcher Schlösser wie unserem hier in Bad Homburg vor allem kulturell so spannend.

(Herr Karl Weber ist seit 1. Februar 2018 im Ruhestand)



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Veröffentlicht am 05.02.2018

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