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Das außergewöhnliche Erbe der Stadt bewahren - Kloster Seligenstadt (Teil 1)

Im Vordergrund das Engelsgärtchen, dahinter der zweigeschossige Stufengiebelbau aus Bruchsteinmauerwerk: die Klostermühle der ehemaligen Benediktinerabtei in Seligenstadt. Hier verbrachten seit der Gründung im 9. Jahrhundert fast tausend Jahre lang Mönche ihr Leben nach den Regeln des heiligen Benedikt. Mithilfe einer Schar Bediensteter versorgten sie sich weitgehend autark von dem, was Gärten und Felder, Wälder und Weinberge der Abtei hergaben. So war das Kloster am Main nicht nur ein Ort des Gebetes, sondern auch des Wirtschaftens. „Dort durfte eine Mühle nicht fehlen, die älteste Kraftmaschine der Menschheit“, erklärt Fritz Haas, der jede Ecke der Klosterstadt wie seine Westentasche kennt. Abt Philipp Merkel ließ die Mühle im Jahr 1574 erbauen. Nachdem die Abtei 1803 aufgehoben worden war, wechselte sie mehrfach die Besitzer und wurde umgebaut. Ende des 19. Jahrhunderts stand sie vorerst still.

Mehr als hundert Jahre später sitzen Fritz und Georg Haas im hervorragend erhaltenen Klosterhof und erklären die Funktionsweise der altdeutschen Mühle, deren drei Räder sich wieder drehen – nicht zuletzt dank des Fördervereins Historisches Seligenstadt e. V., zu deren Gründungsmitgliedern Fritz Haas gehört und der zwei Söhne für die Mitarbeit im Verein begeistern konnte. „Die Mitglieder bringen ihr kulturhistorisches Wissen und ihr handwerkliches Können ein, um das außergewöhnliche Erbe der Stadt zu bewahren“, erklärt der Vorsitzende Marcel Spahn. „Als Erstes haben wir uns das älteste in seiner ursprünglichen Form erhaltene Gebäude der Benediktinerabtei vorgenommen: die Mühle.“ Zum Glück war die Gebäudestruktur so gut erhalten, dass in den Jahren 1993/94 vom Innenleben aus alle drei Mühlwerke rekonstruiert werden konnten – mit je einem Mahl- und Schrot- sowie einem Ölstampfgang.

Georg Haas schultert einen Getreidesack und schüttet Weizen in den Trichter. „Die Mönche haben eher Dinkel und Roggen zu Mus, Grütze, Brot und Bier verarbeitet“, erklärt er. „In den Schrotgang hier kamen die für Tiere bestimmte Fruchtsorten.“ Vom Trichter fallen die Körner in den engen Rumpf oberhalb des Läufers – so heißt der obere Mahlstein. Ein Gemisch aus Mehl und Schrot gelangt zum Sieben in den Beutelkasten, wo ein Klopferstab es in Schwingung versetzt, damit feinere und gröbere Teile in verschiedenen Behältern landen.

„Das ganze Mahlen und Sieben muss ein Dutzend Mal wiederholt werden“, sagt Fritz Haas und lässt das grobe Mahlprodukt durch die Finger rieseln. „Über diesen Aufwand für ein heute meist unbeachtetes Grundnahrungsmittel herrscht oft Staunen bei unseren Zuschauern“, ergänzt Marcel Spahn. Der Förderkreis Historisches Seligenstadt e. V. führt ehrenamtlich ab Mai bis Mitte September von 13:30 bis 17:00 Uhr sonntäglich die Funktionsweise der Mühle vor.

www.historisches-seligenstadt.de

Nächster Teil der Artikelserie:
Das außergewöhnliche Erbe der Stadt bewahren - Kloster Seligenstadt (Teil 2)

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Veröffentlicht am 23.05.2017

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