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Antikensehnsucht, Jagdgeschichte und Elfenbeinkunst - Schloss Erbach (Teil 3)

Heidi Lück braucht vor allem Geduld. Die Elfenbeinschnitzmeisterin sitzt an einer kleinen Werkbank, gebeugt über ein kleines Stück Elfenbein, das sie in der einen Hand hält. Ein Summen erfüllt den Raum und ein süßlicher Geruch. Das Summen stammt von dem Bohrer in der anderen Hand. Hier schnitzt sie, was im Museum ausgestellt sein könnte. Hier sollen die Besucher ihre Fragen stellen können.

Das, was Lück da aus dem Elfenbein herausschnitzt, ist eine Rose, das Markenzeichen der Erbacher Elfenbeinschnitzerei. Mühsam schält sie ein Rosenblatt nach dem anderen heraus, sie schabt, feilt, bohrt. Dann pustet sie den Staub weg. Die kleinste Rose ist kaum so groß wie ein Fingernagel. „Man ist als Elfenbeinschnitzer erst dann zufrieden, wenn man keinen Kratzer mehr auf der Oberfläche sieht“, sagt sie dann und poliert das Stück.

Das Material, mit dem Heidi Lück arbeitet, ist heute eine Seltenheit. Bis der Handel von Elfenbein 1985 verboten worden ist, haben sie hier in Erbach noch mit afrikanischem Elfenbein gearbeitet. Und noch immer sind viele Reste, aus denen man Rosen und andere Figuren schnitzen kann, übrig. Neues Elfenbein hingegen stammt heute von Mammuts, die in Sibirien gefunden worden sind. „Das ist ein fast unerschöpflicher Vorrat“, sagt Lück.

Immer wieder kommen Besucher vorbei, die Lück bei der Arbeit zuschauen wollen. Dann zeigt sie den Unterschied zwischen Elefantenelfenbein, das heller ist, und dem eines Mammuts. „Das ist dunkler, weil es Jahrtausende in der Erde gelegen ist“, sagt sie. Sie lässt die Stücke durch die Zuschauer wandern und beginnt zu erzählen. Darüber, was sie am Elfenbein fasziniert. Sie hat ein dünnes Stück in der Hand, biegt es und sagt: „Das ist sehr flexibel, sehr elastisch.“ Früher, als es noch kein Kunststoff gegeben hat, habe es nichts Vergleichbares gegeben. So beliebt sei es, weil Elfenbein härter sei als Holz und deshalb sehr haltbar aber leichter zu bearbeiten als Glas, weil es nicht so hart ist. Um ein kleines Motiv, wie eine Rose oder einen Frosch zu schnitzen, braucht Lück etwa fünf Stunden.

Lücks Beruf ist eine Seltenheit. Fast alle Elfenbeinschnitzer, die es in Deutschland gibt, werden in Erbach ausgebildet. „In den vergangenen 30 Jahren hat fast jeder Elfenbeinschnitzer hier in Erbach gelernt“, sagt sie. Hier, in der Zeitkapsel.

Vorheriger Teil der Artikelserie:
Antikensehnsucht, Jagdgeschichte und Elfenbeinkunst - Schloss Erbach (Teil 2)

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Veröffentlicht am 01.02.2019

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